Weltreise Tagebuch

#166 Strandhopping an der Westküste Portugals

Nadine

April 2019

Wie auch an der Südküste von Portugal, so gibt es ebenso an der Westküste einen schönen Strand nach dem anderen. Es sind so viele, dass man sie alle gar nicht besuchen kann. Im Gegensatz zur Südküste findet man hier noch echte Geheimschätze. Und leerer ist es auch 🙂 Ein Küsten-Roadtrip mit Strandhopping Charakter.

Praia do Amado

Starten wir mit einem der bekanntesten Strände im südlichen Teil der Westküste. Ein echter Hot-Spot für Surfer, bekannt für verlässliche Wellen und günstige Winde. Hier sagen sich Surfschüler, Sonnenanbeter und Strandwanderer „Hallo!“ 🙂 Familientauglich ist er auch, denn ein Parkplatz ist direkt in Strandnähe und auch eine Snackbar und eine Surfschule mit Verleih haben hier ihre Zelte aufgeschlagen. Der Parkplatz ist scheinbar ein gern genutzter Stellplatz für die Nacht, denn es reiht sich ein Wohnmobil/Van nach dem anderen. Die meisten haben ihre Tische und Stühle oder wahlweise Liegestuhl vor ihre rollenden Häuser aufgestellt. Wir hatten auch erst überlegt hier zu nächtigen, aber das war uns tatsächlich zu voll und auch die Toilettensituation war bei dem flachen Gelände und ohne Rückzugsmöglichkeit keine besonders gute ;-P

Holzsteg mit Blick zum Praia do Amado

Praia do Amado – Surfer Paradies

Verschiedene Stege führen bis zum Strand

Wer der Straße vom Praia do Amado aus in nördlicher Richtung entlang der Küste folgt, kommt nach einigen Minuten automatisch auf eine Schotterpiste, die um ein Kap herum bis zum Praia da Bordeira führt. Ein Strand, zu dem wir gleich noch kommen. Auf dem Weg dahin gibt es zahlreiche kleine Parkbuchten und jede Menge Aussichtspunkte, die man oft über Holzstege erreicht. Von dort eröffnen sich immer wieder neue Blicke auf die Steilküste und den Atlantik. Es lohnt sich ab und an mal den Wagen stehen zu lassen und ein bisschen spazieren zu gehen.

Eine von vielen Steilküsten-Buchten

Die Hänge blühen wie verrückt 🙂

Es gibt zahlreiche Aussichtsplattformen!

Bei der Gelegenheit haben wir auch einen fantastischen Platz für die Nacht gefunden, wo wir zu Beginn auch alleine waren und später nur einen Nachzügler in der Nähe stehen hatten. Der perfekte Platz um den Campingstuhl auszupacken und ein Buch zu lesen (Nadine) oder eine dünne Matte rauszuholen und an der Klippe mit Blick zur langsam untergehenden Sonne zu meditieren (Carsten). Geht auch schlechter, oder? 😉

Abendmeditation

Unser Stellplatz für die Nacht 🙂

Praia da Bordeira

Der wohl breiteste Strand der gesamten Küste Portugals ist der Praia da Bordeira. Ganze 3km misst er an seiner breitesten Stelle! Ein Paradies für Sandburgenbauer 😉 Neben dieser Besonderheit, gibt es noch eine zweite. Ein Fluss schlängelt sich am südlichen Rand des Strandes und mündelt schließlich im Atlantik. So kann man sowohl im Salzwasser als auch im ruhigen Süßwasser des Flusses baden gehen. Perfekt für Familien mit Kindern. Der Atlantik kann nämlich durchaus sehr rau werden und ist eher Spielwiese der Kitesurfer und Surfer. Über Holzstege auf den Dünen kann man den gesamten Strand überblicken. Definitiv sehenswert! Wer hier den Tag verbringen will, muss selbst für Proviant sorgen, denn eine Imbissbude gibt es nicht.

Blick auf den Praia da Bordeira: mit 3km Breite sicherlich der breiteste Strand von Portugal

Der Fluss Ribeira da Carrapateira schlängelt sich am Strand bis zum Meer

Spielwiese von Kite Surfern 🙂

Praia do Monte Clérigo

Der Strand ist benannt nach dem kleinen Örtchen Monte Clérigo, dass sich direkt am Südende des Strandes befindet. Die Häuser stehen mit dem Rücken zum Meer, eine niedrige Felswand schützt sie vor Wind und Wellen. Zu ihren Füßen liegt der Sandstrand, der sich zum Rand hin zu Dünen aufgeschoben hat. Von der Straße aus hat man einen tollen Blick auf den Praia do Monte Clérigo. Er ist kaum bekannt und dementsprechend spärlich besucht. Für alle die Ruhe suchen, der perfekte Strand. Und dank der Ortschaft gibt es auch Einkehrmöglichkeiten 🙂

Wenig los am Praia do Monte Clérigo

Praia da Amoreira

Nur einen Katzensprung vom Praia do Monte Clérigo liegt der wunderschöne Praia da Amoreira. Auch dieser Strand liegt an der Mündung eines Flusses. Es gibt also auch hier wieder einen Strand mit salzigem Meerwasser und klarem Flusswasser 🙂 Der Strand zieht sich weit ins Landesinnere entlang und folgt dem Flusslauf des Ribeira de Aljezur. Ein Paradies für Fischotter, Graureiher und Eisvögel!

Fährt man den Strand von der Südseite an, so kann man von einem Hang aus das ganze Panorama des Strandes genießen und anschließend über eine lange Treppe den Weg hinab zu einer kleinen Aussichtsterrasse nehmen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit trifft man auf dem warmen Holz des Stegs die ein oder andere Echse 😉 Von der Terrasse aus ist es auch noch möglich über ein paar Trampelpfade bis an den Fluss abzusteigen. Je nach Wasserstand ist es vermutlich auch möglich durch das Wasser zu waten um an den Strand zu kommen. Man kann aber auch einfach an den Parkplatz am nördlichen Ende des Strandes fahren, dann hat man auch einen direkten Strandzugang. Und eine Einkehrmöglichkeit gibt es auch 😉

Holztreppen führen zu einer Aussichtsplattform des Strandes

Praia da Amoreira

Panorama des Praia da Amoreira, im Hintergrund der Atlantik, im Vordergrund der Fluss Ribeira de Aljezur

Hier treffen Salz- und Süßwasser aufeinander

Hübsche grün gepunktete Echse auf dem Steg

Der Abschluss unseres heutigen Tages führt uns auf eine Schotterstraße, die südlich hinter Monte Clérigo beginnt und direkt an den Steilklippen verläuft. Nach ein paar hundert Metern stellen wir den Wagen in einer der Parkbuchten ab und schauen uns zu Fuß ein wenig um. Zwar sehen wir auch schöne Strandbuchten, nur der Zugang ist entweder sehr sportlich oder einfach nicht möglich, da viel zu steil 😛 Aber das Spazieren entlang der Klippen wird uns eh nicht langweilig, besonders bei der vielfältigen Fauna. Und ein paar süße Vögel kriegen wir auch noch vor die Linse 🙂

Fotomotive ohne Ende 😉

Wilde und schöne Westküste

Ein Schwarzkehlchen

Man beachte die unglaublich lange Hinterkralle von diesem flinken Vogel!

Die Westküste gefällt uns richtig gut! Aber wenn uns jemand fragt, wo es schöner ist, ob Westküste oder Südküste? Dann ganz ehrlich? Es ist schwer die Südküste mit der Westküste zu vergleichen. Beide sind einfach traumhaft schön. Wer die passende Infrastruktur für seinen Urlaub braucht, der ist definitiv an der Südküste bestens aufgehoben. Hier gibt es Hotels und Ferienwohnungen jeder Klasse, massenweise Vergnügungs- und Freizeitangebote und unzählige Restaurants. Aber man ist natürlich selten alleine unterwegs und teilt sich mit vielen anderen Touristen die Hot Spots – vorallem in der Hauptsaison. Wem das nichts ausmacht….perfekt! Wer lieber Ruhe und Abgeschiedenheit sucht, sollte eher die Westküste besuchen. Ein Highlight wartet übrigens noch auf uns! Dazu aber mehr im nächsten Beitrag 😉

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