Weltreise Tagebuch

#106 Zu Besuch am Ohrid See – einem der ältesten Seen der Welt

Nadine

10. – 12. September 2018

Unsere letzte Station in Mazedonien ist der Ohrid See, durch den hindurch auch die Ländergrenze zu Albanien verläuft. Ganz in der Nähe der Grenze besuchen wir ein orthodoxes Kloster, dass uns zwar wenig überwältigt, aber dafür mit tierischen Freunden zu begeistern weiß. Neben dem Meeresfeeling des Ohrid Sees werden sie zu unserem Highlight.

Am späten Nachmittag erreichen wir einen sehr kleinen, aber wunderschön gelegenen Campingplatz direkt am Ufer des Ohrid Sees. Zur Begrüßung bekommen wir sogar Kaffee und Schnaps. Beides darf Carsten ganz alleine trinken, denn ich mag weder Schnaps noch vertrag ich Kaffee 😛 Es weht ein recht kräftiger Wind hier und dank einer Meereshöhe von 695m sind auch die Temperaturen etwas kühler. Immerhin können uns keine Mücken piesacken bei dieser steifen Brise 🙂 Dafür ist auch das Kochen nicht möglich – die Flamme würde nur ausgehen – und wir begnügen uns mit einer Brotzeit. Der nächste Morgen steht ganz im Zeichen der Stadtbesichtung von der gleichnamigen Stadt Ohrid. Oder auch nicht. Irgendwie verquatschen wir uns und schon ist es Mittagszeit.

Campingplatz direkt am Ohrid See

Diese Entengruppe hat alles im Team gemacht: putzen, schlafen, schwimmen 🙂

Dann lassen wir den Tag eben so sein, beobachten die vielen (wirklich großen!) Enten am Ohrid See und sitzen einfach nur gemütlich in der Sonne. Heute gibt es mal keine Fotobearbeitung, keine Sicherung und auch keine Recherche. Und die Stadtbesichtigung fällt auch aus 😉
Am nächsten Morgen ist dann schon wieder Abreisetag. Es geht zurück nach Albanien, denn bisher haben wir nur den Norden erkundet. Auf dem Weg dahin wollen wir noch ein berühmtes mazedonisches Kloster besichtigen, dass nur wenige Meter von der albanischen Grenze entfernt liegt und ein beliebtes touristisches Ziel ist. Das Kloster Sveti Naum gehört zur orthodoxen Kirche und wurde vom Heiligen Naum im Jahre 895 gegründet. Ein Feuer 1870 zerstörte das Kloster und wurde in den nachfolgenden Jahren wieder aufgebaut. Es gehört ebenso wie der Ohrid See und die Altstadt von Ohrid zum UNESCO Welterbe.

Blick vom Klostergelände auf den Ohrid See und das Galičica-Gebirge

Kloster Sveti Naum aus dem 9. Jahrhundert

Ikone

Auch die Lampen sind mit Kreuzen ausgestattet

Eingangsportal zum Innenhof und dem Kloster

Sehr zeitig kommen wir am Parkplatz an und müssen keine Gebühr zahlen (der Parkwächter kam erst später 😉 ). Das Kloster selbst ist kostenlos zu besichtigen, nur für die Toilettenbenutzung wird eine Gebühr verlangt. Aber auch die hat noch geschlossen. Ebenso die unzähligen Souvenirshops, die direkt hinter dem Eingang zum Klostergeländer auf kaufwütige Touristen warten. Wir laufen durch eine gepflegte Gartenanlage direkt am Ohrid See entlang und kommen an Restaurants, Bootsanlegern und sogar einem Hotel vorbei. Wir begegnen nur einer Handvoll Menschen. Bald wird es hier wohl anders aussehen. Aber wo ist denn nun dieses Kloster? Noch bevor wir Sveti Naum finden, entdecken wir die ersten Pfauen. Erst zwei Männchen, dann ein Weibchen und später sogar einen weißen Pfau! 🙂 Pfauen kommen ursprünglich aus Indien und Sri Lanka, aber angeblich wurden sie schon in der Antike auf Höfen, in Gärten und königlichen oder klösterlichen Anlagen gehalten. Es sind wirklich hübsche Tiere (auch die Weibchen) und wir beobachten sie eine kleine Ewigkeit. Natürlich versuchen wir sie auch einzufangen – also fotografisch, versteht sich 😉 Aber sie bleiben natürlich nie stehen und picken beim ständigen Gehen im Rasen herum. Dabei geht der Hals und der Kopf so ruckartig wie bei Hühnern nach vorne. Da was scharf stellen zu wollen ist schon witzig ^^ Aber bei so vielen Versuchen, ist auch was dabei:

Stolz auf seine Farbenpracht

Kräftige Beine und Krallen

Viele kleine bunte „Fächer“ 🙂

Nein, kein Albino (die hätten noch rote Augen) – weiße Pfauen sind aus der Züchtung hervorgegangen und gibt es seit dem 18. Jahrhundert

Nach dem Pfauen einfangen, finden wir dann auch endlich das Eingangsportal zum eigentlichen Kloster. Direkt dahinter ein gelber Briefkasten an der Mauer mit der Warnung sich vor den Pfauen in Acht zu nehmen! Achso… 🙂 Das Kloster selbst ist schon ganz nett anzusehen, nur von innen darf es wieder mal nicht fotografiert werden. Es liegt leicht erhöht über dem Ohrid See und der Blick über das Wasser und die Berge ist wirklich schön. Zumindest jetzt noch, wo wir fast allein sind. Langsam schlendern wir zurück und allmählich fangen die ersten Souvenirshops an ihre Ladenklappen zu öffnen und die ersten Autos und Kleinbusse erreichen den Parkplatz. Ganz schön touristisch das Gelände. 90% Prozent besteht aus Restaurants, Läden (sogar ein Minimarkt) und Bootsanbietern. Und nur 10% ist wirklich Kloster. Ein bisschen enttäuschend. Aber die Pfauen machen alles wett 😉

Sieht aus wie Meer – ist aber immer noch der Ohrid See 🙂

Wellen und Strand wie am Meer

Kurz noch Müsli am Parkplatz gefuttert und nur wenige Minuten später an der albanischen Grenze. Den 30km langen und 15km breiten Ohrid See teilt sich Mazedonien nämlich mit Albanien. Ähnlich wie der Skutari See, der auch zwischen zwei Ländern liegt (in dem Fall Albanien und Montenegro). Der Ohrid See gehört zu den ältesten Seen der Welt und soll zwischen 2-5 Mio. Jahre alt sein. Schon sehr beeindruckend! Ebenfalls die Wassertiefe, die bis zu 288m reicht. Bei dem aktuellen Wellengang und den Stränden am Ufer kann der Ohrid See echtes Meeresfeeling heraufbeschwören. Und weil es so schön war, gibts jetzt noch mal ein richtig kitschiges Sonnenaufgangsbild:

Ohrid See, Mazedonien

Sonnenaufgang direkt von unserem Stellplatz aus 🙂

Wir erreichen am späten Nachmittag einen Campingplatz direkt am Mittelmeer in der Nähe der albanischen Stadt Vlora. Wir haben wieder viel Mühe unsere Kocherflamme am Leben zu erhalten, aber es reicht für Tortellini aus 🙂 Nur zum Baden gehen sind uns die Wellen zu hoch. Aber morgen könnte sich das ändern, denn wir wollen zu einem Strand, der nur zu Fuß oder per 4*4 Geländewagen zu erreichen ist.

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