Weltreise Tagebuch

#77 Allein in Triest

Carsten

17. Juli 2018

Für einen Tag führt uns unser Weg nach Italien, genau genommen nach Triest an der Grenze zu Slowenien. Triest, die Universitäts- und Hafenstadt, bietet viel Abwechslung und zeigt die wirtschaftliche Bedeutung der Vergangenheit und der Gegenwart, vor allem im Stadtkern und an den Hafenanlagen. Prunkvolle Bauten, riesige Krananlagen am Ende der maritimen Seidenstraße, schöne Plätze und ein Canal Grande laden ein erkundet zu werden.

Für einen Tag nach Triest und mich überkommt eine „bummeln-wir-doch-mal-herum“ – Laune 😉 Leider darf ich mich diesem Vergnügen allein hingeben, denn Nadine bleibt heute lieber auf unserem ruhigen Campingplatz und bearbeitet Fotos. Also mach ich mich allein auf den Weg zur Bushaltestelle und geniesse nebenbei kurz den Blick über die Stadt. Mental auf eine hektische, typisch italienische Großstadt vorbereitet, fahre ich mit dem Linienbus gute 20 Minuten in die Stadt. Das Ticket kostet weniger als eine Stunde parken und ist zudem wesentlich entspannter. Der Bus ist gut gefüllt und am Rande des Zentrums steige ich aus und bin überrascht. Es ist weder übermäßig voll in den Straßen, noch sehe ich Touristenströme oder Verkehrschaos. Alles erscheint reichlich geordnet, selbst das Parkverhalten ist Vorbildlich und es geht im sommerlichen Alltag recht gemütlich zu. Es gibt sie also noch, die nicht überlaufene sehenswerte Stadt 😉

Triest von oben

Blick von unserem Campingplatz

Morgens in Triest

In Reih und Glied – und dann noch ordentlich sortiert

Als erstes führt mich mein Weg ans Wasser, wo alte Hafenanlagen videoüberwacht brachliegen, große Parkplätze die Straßen entlasten und mehr Ruderer trainieren, als Schiffe entladen werden.
Der heutige große Hafen liegt am anderen Ende der Stadt und hier warten die alten Kräne nur noch auf Investoren. Es ist eine seltsame Stimmung aus Abbruch und Aufbruch und zeitgleich einem regen Desinteresse der Parkenden, denn die wollen alle gleich in die gut erhaltene Altstadt, entweder zur Arbeit oder zum Bummeln. Es macht Spaß die Straßen dieser lebendigen Stadt entlang zu laufen. Natürlich gibt es an verschiedenen Hotspots kleine Menschentrauben, aber eben keine Massen. Außer vielleicht heute Abend, wo 10.000 Iron Maiden Fans zum Live-Konzert kommen und die Altstadt etwas in Unordnung bringen werden.

Alter Kran im alten Hafenbecken

Bunter Zug hübscht die Hafenruinen auf

Die „Piazza dell´Unità d´Italia“ rüstet sich für das heutige Iron Maiden Konzert

Veranstaltungstechniker in luftiger Höhe

Überall warten auf einen irgendein schöner Platz, ein tolles Gebäude, eine schöne Treppe oder einfach nur der Blick in die Ferne. Abgesehen davon, gibt es für jeden Geschmack jede Menge Möglichkeiten lecker Essen zu gehen und wenn es auch noch ein Lokal ist was von Einheimischen im Alltag oder zur Mittagszeit besucht wird, ist es auch gar nicht teuer und besonders lecker 🙂 Habe ich schon erwähnt, dass ich getrocknete Tomaten mit Humus, Rucola und Balsamico nahezu immer essen könnte? Außer vielleicht, wenn ich gerade Kuchen esse, aber den habe ich mit zu Nadine genommen und mit ihr gemeinsam gegessen. Lecker gestärkt geht es nun noch zum Canal Grande und vorbei an der Kirche der Dreifaltigkeit und des Hl. Spyrido mit ihrer imposanten Fassade. Ich bleibe als Vielfaltiger 😉 in der Sonne und geniesse noch ein wenig das bunte Treiben auf den Straßen und Plätzen.

Piazza Vittorio Veneto mit Tritonen Brunnen vor dem Postmuseum

Mit nur drei Fingern 😉

Am Canal Grande

Ganz schön aufwändige Architektur

Kirche der Dreifaltigkeit und des Hl. Spyrido

Erzengel Michael als Mosaik über dem Seiteneingang

Mein Plan für heute war es immer mal wieder in kleine Nebenstraßen abzubiegen ohne alle Highlight abhaken zu müssen. Vielmehr wollte ich etwas vom Alltag in Triest mitbekommen. Es gibt sicher viel mehr Sehenswertes in dieser Stadt und so richtig viel habe ich auch nicht fotografiert, dafür habe ich eine mega wow leckere Wassermelone im Supermarkt bekommen, auf italienisch nach einer Bushaltestelle gefragt und die Antwort verstanden (was bei meinem micro Wortschatz an ein Wunder grenzt) 🙂 , habe vermutlich unbekannte Ecken gesehen und Sehenswürdigkeiten verpasst. Trotzdem und vielleicht gerade deshalb habe ich diesen halben Tag sehr genossen. Das heisst auch, dass wir gute Gründe haben nochmals wiederkommen und mindestens einen weiteren Tag durch Triest zu bummeln.

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