Weltreise Tagebuch

#78 Sloweniens kleine Küste

Nadine

18. Juli 2018

Slowenien besitzt nicht nur Berge, Wälder und Seenlandschaften. Nein, es gibt sogar einen kleinen, fast 50km langen, Küstenabschnitt. Kroatien Urlauber kennen sicher die große Halbinsel Istrien. Und genau auf dieser gibt es im äußersten Norden einen Teil der zu Slowenien gehört. Und ein noch kleinerer Teil gehört zu Italien. Wir besuchen die Küstenorte Muggia, Izola und Koper. Ein Mini-Städtetrip.

Wir machen uns auf den Weg nach Kroatien. Und weil wir eh grad in Triest campen und somit schon an der Küste sind, macht ein Abstecher nach Istrien Sinn. Da im Sommer die Küsten von Kroatien vor lauter Touristen aus allen Nähten platzen sollen (und campen und alles andere auch dementsprechend teurer ist) werden wir das kroatische Istrien komplett auslassen und uns nur auf den Nordteil konzentrieren, der zu Slowenien und der italienischen Gemeinde Muggia gehört.

 

Muggia

 

Muggia war eine Empfehlung von unserem letzten slowenischen Campingbesitzer – also nichts wie hin. Nach nur 20 Minuten Autofahrt stehen wir mitten in der Altstadt auf einem der wenigen Parkplätze. Ohne Plan bummeln wir ein wenig durch die Häuser und engen Gassen. Richtig klischeehaft ist es hier. Bunte etwas heruntergekommene, aber charmante Häuserfassaden, Wäscheleinen die quer zwischen den Häusern gespannt sind, zahlreiche Treppen und steinige Wege und nicht zu vergessen: italienische Senioren, die ihren ersten Espresso beim Studieren der Zeitung schlürfen und den Frauen Komplimente zurufen. Ruhig ist es hier und wir sind zu dieser frühen Stunde wohl die einzigen Touristen. Uns zieht es weiter.

Muggia, Italien

Der einzige Ort Italiens, der zur Halbinsel Istrien gehört

Izola

Einen Grenzübertritt und 20 Minuten später sind wir wieder in Slowenien und auf der Suche nach einem bezahlbaren Parkplatz in der kleinen Stadt Izola. Dank der tollen Apps MapsMe finden wir einen etwas außerhalb der Altstadt gelegenen Parkplatz, von dem aus wir in nur fünf Minuten da sind. Auf dem Weg dahin kommen wir an unzähligen Segelbooten und Yachten vorbei. Darunter auch ein paar Fischerboote. Izola gehört zu den wenigen Orten an der Küste, der nicht zu einer Touristenhochburg explodiert ist. Die Badegäste sind vornehmend Slowenen und Italiener. Und die stört es nicht, dass es hier keinen breiten Sandstrand, sondern nur einen schmalen und sehr kieseligen Strand gibt. Gefühlt sind 90% der Einwohner hier versammelt und vergnügen sich im und am Meer. Die Gassen wirken dagegen wie leer gefegt. Wir sind überrascht vom mediterranen Flair der Altstadt – man könnte fast meinen, man wäre in Italien. Aber eben nur fast. Es ist einfach zu ruhig hier 😉

Izola, an der slowenischen Küste

Kleine etwas verschlafene Altstadt von Izola

Koper

Deutlich größer als Izola ist dagegen Koper – die einzige slowenische Stadt mit Frachthafen. Ein großer Teil der 40.000 Einwohner Stadt besteht aus Industriegebiet und Sloweniens Export und Import wird zum größten Teil hier abgewickelt. Wirklich sehenswert und quirlig ist aber der alte Stadtkern am Hafen. Wir sind wirklich überrascht von den malerischen Gassen, den Plätzen mit mittelalterlichen Gebäuden und den vielen Ateliers und kleinen, schmucken Läden. Wieder kommen wir uns vor wie in Italien. Diesmal aber zu Recht. Koper ist eine zweisprachige Stadt, da hier auch eine größere italienische Minderheit lebt. Straßenschilder sind auf slowenisch und italienisch und „Ciao!“ steht hier nicht nur für „tschüss“ 🙂 Es ist deutlich mehr los als in Izola und Muggia. Aber überrannt ist es trotzdem nicht und das durch die Gassen schlendern macht wirklich Spaß. Nur die Mittagshitze macht uns etwas zu schaffen und da wir noch eine zweistündige Autofahrt vor uns haben beenden wir unseren kleinen Städtetrip an der Küste.

Der Prätorenpalast aus dem 13. Jahrhundert

Stadtloggia aus dem 15. Jahrhundert

Kleine Flaniermeile

Kathedrale der Himmelfahrt der Jungfrau Maria

Am späten Nachmittag erreichen wir die kroatische Stadt Delnice. Und das Beste kommt erst noch: wir haben ein ganzes Apartment mit eigenem Schlafzimmer und Bad und Küche nur für uns allein gemietet. Hach, ist das schön und für 30€ ein super Preis! Ja, im Landesinneren von Kroatien kann man deutlich günstiger wohnen als an der Küste, wo man für einen schnöden Campingplatz schon mal 40€ und mehr blechen darf 😉 Wir sind beide das erste Mal in Kroatien und NICHT an der Küste. Sind wir Sonderlinge? 😛 Vermutlich, denn wer verbindet schon Kroatien mit wandern? Wir jedenfalls werden genau das morgen tun. Wir freuen uns schon!

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