#34 Dong Hoi – die Stadt ohne Sehenswürdigkeiten
Nadine
05. – 07. Februar 2018
In unserem Reiseführer werden nur wenige Zeilen über die Stadt Dong Hoi verloren. Grob zusammengefasst: bis auf eine Kirchenruine hat es nichts zu bieten, und die berühmte Paradise Höhle, die von hier aus 50km entfernt liegt, sollte man lieber von einem näheren Ort aus besuchen. Warum wir trotzdem hingefahren sind und was wir dabei Sehenswürdiges entdeckt haben, berichten wir heute.
Wir erfahren, dass im Sommer etwas mehr los ist, hauptsächlich kommen vietnamesische Touristen. Ansonsten wartet der Strand noch darauf von westlichen Touristen entdeckt zu werden. 😉
Wir spazieren den Strand entlang nach Norden, wundern uns über die leeren Straßen, beobachten die Fischerboote auf hoher See, die mächtig schaukelnd von einem Wellenberg zum nächsten kullern, und bemitleiden Kühe, die zwischen Strand und Straße im Dreck grasen müssen.
Nach dieser kleinen Erkundungstour kehren wir im Treehugger Cafe ein, dass von der lieben Anna und ihrem Freund betrieben wird. Anna kommt aus Deutschland, besuchte Vietnam, hat sich verliebt und lebt seit dem in Dong Hoi. Ein Klassiker 🙂 Mit ihrem zauberhaften Cafe versucht sie Einheimische und Touristen zusammen zu bringen, engagiert sich für lokale Minderheiten und nachhaltige Projekte. Das Cafe wird unser Stammrestaurant in der Zeit, wo wir hier sind. Es gibt tolle Frühstücksoptionen und eine kleine aber feine Auswahl an Hauptgerichten. Neben einer großen Bücherecke gibt es auch viele tolle Dinge zu entdecken, die zum Verkauf anstehen. Sei es vietnamesischer Kaffee oder Tee oder handgefertigte Souvenirs im hauseigenen Shop. Außerdem halten Anna und ihr Team jede Menge Infos und Tipps rund um Dong Hoi bereit.
Dank Tree Hugger erfahren wir auch von den Sanddünen, die knappe 6km entfernt im Norden liegen und gut mit dem Rad zu erreichen sein sollen. Prima, da leihen wir uns doch mal die Räder unserer Unterkunft. Die sind zwar – wie fast immer in Vietnam – ohne Gänge und ziemlich ramponiert, aber die Strecke ist meistens eh brettflach 😉
Für Carsten ist es das erste Mal auf einem Fahrrad seit seiner OP. Während die Hinfahrt noch ganz gut geht, belehrt uns seine Bandscheibe auf der Rückfahrt eines besseren. Radfahren will sie noch nicht! Der Ausflug an sich war aber super schön und die Sanddünen so untouristisch wie der Strand – wir sind wieder die Einzigen. Wir üben uns in der Krähen- und Baumposition (Carsten zusätzlich in der Liegeposition) und ich versuche mich im Dünenhüpfen und Sand“sliden“. Mein gefundenes Treibgut – ein Stück Styropor – lässt sich leider nicht als Sandschlitten missbrauchen und bricht einfach entzwei ;-( Egal. Wir haben viel Spaß und freuen uns über diese „unentdeckte“ Sehenswürdigkeit, in der Stadt ohne Sehenswürdigkeiten 🙂