Weltreise Tagebuch

#21 Kampot – raus aus dem Trubel

Carsten

12. – 23. Januar 2018

11 Tage Kampot – zum Entschleunigen, Bloggen, durch die Natur streifen und die Annehmlichkeiten einer Kleinstadt geniessen. Bleiben wir hier hängen?

Es ist früh morgens und wir sind nun schon routiniert im Umziehen. Heute fahren wir nach Kampot, einer gemütlichen Kleinstadt im Süden Kambodschas. Die dreistündige Fahrt verläuft landestypisch. Der Fahrer hat sein Handy am Ohr, bremst nur, wenn es nicht anders geht, ansonsten wird gehupt und beiseite geschoben was das Zeug hält. So schont man die Bremsbeläge 😉 In Kampot angekommen stürzen sich ein Paar Tuk Tuk Fahrer auf uns, die wir leider enttäuschen müssen, da unser Hotel gleich ums Eck liegt. Während wir so dahin laufen, fällt uns auf, das wir deutlich seltener von Tuk Tuk Fahrern angesprochen werden, es gibt hier auch viel weniger von ihnen. Kampots Zentrum ist klein und alles fußläufig problemlos erreichbar.

Unser Zimmer ist leider noch nicht bezugsbereit und so warten wir neben der Rezeption. Nach einer Stunde ist es so weit und wir können einziehen. Das Zimmer ist kleiner als gebucht, hat weder Schrank noch Ablagemöglichkeiten und auch keinen Kühlschrank. Gut, dass wir nur eine Nacht gebucht haben. Wir gehen Falafel essen und entschliessen uns morgen in der Früh ein neues, für uns passenderes Zimmer zu suchen. Wir wollen 10 Tage in Kampot bleiben. Die Suche verläuft erfolgreich. Kampot hat viele Unterkünfte für jeden Anspruch. Ein paar Minuten zu Fuß vom eigentlichen Tourizentrum gelegen bekommen wir einen Tipp. Das Ny Ny Hotel, unscheinbar von außen, Tip Top von innen und mit allem was wir uns wünschen, inklusive sehr netten und hilfsbereiten Mitarbeiter/innen.

Unser Zimmer im Ny Ny

Hotel Ny Ny in Kampot

Ausblick aus unserem Zimmer

Die ersten Tage arbeiten wir am Blog und bummeln durch die Stadt, es gibt einige sehr nette Lokale und die Auswahl an leckeren Speisen können und wollen wir nicht widerstehen. Es tut gut, nach dem ganzen Siem Reap, Angkor Wat und Phnom Penh Trubel etwas langsamer zu machen. Doch auch das will scheinbar gelernt sein. Wir machen uns Druck mit unserem Blog und dem Wunsch gleichzeitig die Umgebung Kampots zu erkunden. So mieten wir wieder einen Roller für drei Tage um Höhlen, Nationalparks und Strände zu besuchen. Größter Unterschied zu den bisherigen Insel-Rollern: wir bekommen ein Kettenschloß mit dazu. So so…

Als erstes geht es zum heutigen Bokor Nationalpark dessen höchster Punkt 1079 Meter hoch liegt und eher ein großes Hochplateau darstellt, als einen Gipfel. Die Luft dort oben ist angenehm kühl, während der Fahrt zu kühl, wir brauchen unsere Jacken und lange Hosen. Ursprünglich wurde das Plateau in den 1920er Jahren von französischen Offizieren und deren Familien bewohnt. Die dafür eigens gebaute 34km langen Straße ging auf Kosten von über 900 Gefangenen, die dabei ihr Leben ließen.

Die neue sehr gut ausgebaute Straße, ein Hubschrauberlandeplatz und ein 5* Hotel sollen nun weitere zahlungskräftige Gäste anlocken. Durch die Weitläufigkeit des Geländes verteilen sich die aktuell noch wenigen Besucher problemlos.

Als erstes besuchen wir den Popkvil Wasserfall und hoffen auf gutes Licht. Hier zahlen wir nur 50 Cent Eintritt und erkunden die nähere Umgebung. Der Zugang zur zweiten Stufe liegt etwas versteckt und es geht steil hinab, lohnt sich aber, da momentan nur wenig Wasser über die erste Stufe fließt. Die Trockenzeit macht sich auch hier bemerkbar. Da nichts ausgeschildert ist, finden viele Besucher diesen kleinen Pfad nicht und so sind wir, bis auf zwei Mitarbeiter des nahegelegenen Restaurants, wieder einmal alleine.

Stufe Eins

Stufe Zwei

Wir kehren zurück zum Roller und hoffen auf einen weiterhin gefüllten Tank, denn es soll wohl vorkommen, das während der Besichtigungen von Sehenswürdigkeiten Benzin abgezapft wird.
Wir haben Glück, alles ist wie gehabt und so cruisen wir übers Hochplateau zum Wat Sampeau Pram, der gerade ganze Busladungen junger uninteressierter Besucher erhält. Die dabei entstehenden Gegensätze von Selfies und Mönchen sind spannend. Andererseits begegnen uns immer mehr Mönche mit Smartphone und In-Ears, da nähert sich doch einiges an.

Wir folgen der Straße zur Ruine einer katholischen Kirche und zu weiteren Ruinen der französischen Kolonialisten. Diese werden nun scheinbar gerne für illegale Partys und Street-Art genutzt, tagsüber dann von uns Touris als Foto-Location 😉

Plötzlich werden wir von einem Kambodschaner auf Deutsch angesprochen. Seine große Familie ist ebenso verwundert wie wir. Er erklärt allen Beteiligten, dass wir Deutsch aussehen und sie schließlich alle aus Villingen-Schwenningen kommen. Sie sind zusammen nach Kambodscha geflogen um ihrer Tochter vor ihrem Studium ihre Heimat zeigen zu können. Die Welt ist klein.

Leider ist es dieser Tage sehr diesig und wir haben keinerlei Fernsicht. Auch die hier lebenden Elefanten, Leoparden, Langschwanzmakaken sowie weitere tolle Tiere bekommen wir leider nicht zu Gesicht. Dafür gibt es immer wieder die Gelegenheit für Tiefblicke an den steil abfallenden Flanken des Plateaus.
Während es leicht tröpfelt, machen wir eine kleine Brotzeit und beschließen wieder ins Tal zu fahren.

Genug Kultur für heute, ab geht’s Fotos sichten und den nächsten Ausflug planen.

Am zweiten Tag führt uns Google Maps die Alte Brücke entlang, über den breiten Tek-Chhuo Fluss zu den Fish-Isle. Dort leben die Menschen vom Anbau von Reis, der Salzgewinnung und natürlich vom Fischen. Auch Wasserbüffel und Hühner werden gehalten.

Fish-Isle, eine abgeschiedene Welt nah bei Kampot

Fischer an der Alten Brücke

 

Wasserbüffel

Es ist ein kleiner Mikrokosmos für sich und Touristen kommen eher selten hierher. Die beiden einzigen Straßen sind Sandpisten und Sackgassen, also wieder zurück und über abgelegene stark ausgewaschene Sandpisten zu unseren Wunschhöhlen. Phnom Slaptaon, nur sechs Kilometer von Kampot entfernt, dafür ca. eine Stunde Fahrzeit 🙂 ist unser nächstes Tagesziel. Wir werden von Poolbillard spielenden Kindern erwartet und aufgefordert je 1$ Eintritt zu zahlen. Anschliessend tragen wir uns noch ins Höhlenbesucherbuch ein und erhalten nun Zugang zur Höhle. Hier werden auch Klettertouren, Abseiling und natürlich Höhlenführungen angeboten. Wer eine Lampe dabei hat, braucht keine Führung, es ist alles gut zugänglich und überschaubar. Immer wieder kommt Tageslicht durch Spalten und auch größere Öffnungen ins Innere der ca. 20 Meter hohen Höhle.

Sonnenstrahlen in der Höhle Phnom Slaptaon

Im Inneren der Höhle Phnom Slaptaon

Als wir wieder zum Roller zurückkehren, den wir am ansässigen Hof haben stehen lassen, sind auch die Eltern und kleine Geschwister dort. Die Kletterguides holen ebenfalls neue Kundschaft ab und weiter geht es im Familienbetrieb Höhle, Klettern & Co. Hier haben scheinbar alle ihr Auskommen. Hmm, was ist mit Schule für die Poolbillard spielenden Kinder? In Reiseführern wird immer darauf hingewiesen Kindern nichts abzukaufen. Das macht Sinn, sonst dürfen sie gar nicht in die Schule gehen, sondern müssen weiter Geld verdienen. Da sind wir bisher der gleichen Meinung. Manchmal, so wie hier, fällt es uns schwer eine so klare Antwort darauf zu finden, denn auch hier lernen die Kinder einiges für’s Leben und Englisch sprechen sie auch recht gut. Sie scheinen keine Regelschule zu besuchen, jedoch in irgendeiner Form Unterricht zu bekommen. Sie verdienen nicht direkt Geld, sind aber im Familienbetrieb integriert. Sicher öffnet ein Schulbesuch weitere Wege, aber gibt es auch für alle ausreichend Arbeitsplätze? Kambodscha ist sehr arm und jeder scheint froh zu sein, wenn die Familie halbwegs über die Runden kommt. Ich glaube, es ist zu einfach gedacht, wenn wir sagen Schule muß sein. In einem Land, wo es zum Großteil ums nackte Überleben geht, Korruption an der Tagesordnung ist, Improvisieren können wichtiger ist, als es theoretisch besser zu wissen, ist vielleicht manchmal Lebenserfahrung und praktisches Lernen wichtiger als alle Theorie. Nicht für alle, aber eben für manche.

Für uns geht es weiter und unsere Nachdenklichkeit wird durch unfassbare Schlagloch-Orgien gestört 😉 Die nächste und bekannteste Höhle bei Kampot heisst Phnom Chhnork und im Inneren erwartet uns der prä-angkorianische Ziegelsteintempel Roung Prasat aus dem 7. Jahrhundert, der Shiva geweiht ist. Wir zahlen auch hier je 1$ Eintritt, diesmal an einem Kassenhäuschen und werden von mehreren Jugendlichen erwartet. Eine von ihnen möchte uns durch die Höhle „guiden“.

Uns freut es, dass sie total sympathisch rüberkommt, denn wir wollten eh durch diese Höhle geführt werden. Es soll einen sehr schwer zu findenden nicht allzu leichten Weg aus der Höhle heraus geben. Wir stellen uns gegenseitig vor, sie heisst Chie und ist 18 Jahre alt. Wir sind baff! Sie schaut – wie alle hier in Kambodscha – viel jünger aus. Eher wie 14 oder 15. Während wir erst noch die steile Treppe zur Höhle hinaufsteigen und einen guten Blick über die Felder der Bauern bekommen, klärt sie uns über Land und Leute und Landwirtschaft in der Region auf. Sie führt schon seit 8 Jahren durch die Höhle und studiert Englisch an der Abendschule, um später Englischlehrerin in ihrem Dorf werden zu können. Dort gibt es nämlich noch keine. Schon wieder baff! Der Eingang zu Höhle lenkt uns wieder zum Eigentlichen. Chie zeigt uns Elefanten aus Stein und den Ziegelsteintempel.

Nun geht es ins Innere, durch einen niedrigen Durchgang hindurch. Es wird stockdunkel. Wir brauchen unsere Lampe und die von Chie, vor allem jedoch ihre Ortskunde. Ohne Chie gäbe es für uns hier kein Weiterkommen. Nach ein paar Kraxeleien kommt die Schlüsselstelle. Es wartet vor mir ein recht hoher steiler Absatz, wo ich hinuntergleiten soll. Da es nichts zum Festhalten gibt und ich fürchte meinem Rücken beim Landen nichts Gutes zu tun, lasse ich mich von Chie zum Ausgang zurückführen. Nadine und Chie gehen ohne mich weiter ins Innere der Höhle. Ich erwarte die beiden am Ausgang.

Nadine: „Nachdem Carsten wieder oben angekommen ist und mir auch unseren Rucksack abgenommen hat, stehe ich nun vor diesem hohen Absatz. Hier soll ich nun irgendwie „heruntergleiten“. Leider ist das hier nicht mit einer Rutsche zu vergleichen. Dafür ist der Winkel viel zu steil. Ich schlucke. Chie spricht mir Mut zu und sagt sie sei stark und könne mich im Zweifel halten. Sagt ein noch kleineres Persönchen als ich.. haha 🙂 Aber ich glaube ihr sofort. Ich weiß aus eigener Erfahrung wie sehr kleine Menschen unterschätzt werden können. Ich lasse mich langsam nach vorne gleiten und schwupps… komme ich überraschenderweise heil und ohne Knöchelbruch unten an. Viel leichter als gedacht. Nur ein bisschen Mut und Vertrauen hat schon gereicht. Weiter geht’s über Felsen in einen hohen Raum. Chie leuchtet in eine Ecke und zeigt mir die schlafenden Fledermäuse. Jeden Tag um 17.15 Uhr würden sie losziehen und die Höhle auf der Suche nach Nahrung verlassen. Pünktlich wie ein Schweizer Uhrwerk eben 😉

Wir passieren rutschige Passagen und nutzen herabwachsende Luftwurzeln einer Pflanze wie Haltegriffe. Zur Regenzeit sei hier mehr Wasser in der Höhle, erklärt mir Chie und zeigt mir eine am Fels herunterwachsende Pflanze. Diese würde dann Blüten tragen, die als Medizin verwendet werden kann. Wer hochklettert und sie pflückt, kann pro Kilo 12 Dollar verdienen. Viel Geld hier.
Zum Schluss wird es noch mal eng und wir schlängeln uns nach oben zum Ausgang. Das hat richtig Spaß gemacht! Ich bin beeindruckt von unserer „Guidin“, die die Höhlenkraxelei mit profillosen Flip Flops bestreitet. Noch ein letzter Schritt und die Sonne hat uns wieder :-)“

Puh ist das heute wieder heiss, wir brauchen Schatten und ein kühles Getränk. Beides gibt es bei Chie und ihren Kollegen. Wir geben Chie für ihre Führung 2$, bedanken und verabschieden uns bei ihr.

Nun wollen wir für die Rückfahrt eine größere ebenere Straße nutzen und nehmen dafür einen längeren Weg in Kauf. Erst fahren wir schier endlos um und durch Schlaglöcher, beobachten dabei LKW’s wie sie versuchen nicht stecken zu bleiben und atmen reichlich Staub ein. Dann endlich wieder auf der asphaltierten Straße in Richtung Kampot. Mein Rücken ist durch. Diese Straßenverhältnisse sind aktuell noch nichts für mich. Ab aufs Bett, ausruhen und noch was Essen gehen.

Unser dritter Rollertag soll uns eine weitere Höhle, einen weiteren Nationalpark und einen Strand bescheren. Wir wollen, bevor es wieder zu heiss wird, erstmal durch den Kep-Nationalpark wandern. Es ist ein 8km langer Rundweg mit der Möglichkeit über schmale steile Trails zu queren. Mein Rücken sagt Nein zu den Trails und so bleiben wir auf dem Forstweg.

An einem kleinen Kloster entscheiden wir noch einmal zu einem Aussichtspunkt aufzusteigen und kommen dabei wieder richtig ins Schwitzen. Erst bergauf, dann bergab. Wieder unten angekommen, tröpfelt es und wir begegnen einem Pärchen. Sie sind mit einem zum Womo umgebauten Land-Rover von Deutschland aus gestartet und wollen weiter nach Australien, Ende offen. Klingt auch spannend!

Im Kep-Nationalpark geht es auch gemütlich

Eine Bank zum Rasten

Ein bischen durch den Wald und der Schweiss läuft

Schluß mit gemütlich

Wir, vor allem ich, sind bis auf die Haut durchgeschwitzt und freuen uns auf den Fahrtwind. Auf dem Weg zu einer Schmetterlingsfarm trocknen wir gut und schnell, schauen kurz am Kep-Beach vorbei und sind uns einig, der ist nicht unser. Das Wasser ist mega trüb und alles drum herum auch wenig einladend. Also weiter geht’s. Als wir mal wieder über staubige Sandpisten ankommen, fängt es an zu regnen. Toll. Wir können uns unterstellen und warten. Es bleibt bei einem Schauer und nach jeweils weiteren 1$ geht es in den Garten. Dort wartet auf uns ein großes hohes netzumspanntes Gehege voller wunderschöner Schmetterlinge. Irgendwie hab ich gedacht, Schmetterlinge brauchen vor allem Blüten und Platz zum Fliegen. Das sie soviel Platz wünschen, dass sie die meiste Zeit unter dem Netzdach fliegen um herauszukommen, hätte ich nicht gedacht. Der Wunsch nach Freiheit hört auch bei Schmetterlingen nicht auf. Überrascht hat mich auch, dass die außerhalb herumfliegenden Schmetterlinge Kontakt zu den Inhaftierten suchen. Im Stadium der Raupe, welches den längsten Zeitraum ihres Lebens ausmacht, werden sie hier in kleinen Schalen gehalten.

Sicher ist es toll so vielen Schmetterlingen so nah zu begegnen, doch der Preis dafür ist nicht der Dollar, sondern ihre Gefangenschaft. Uns ist ein Schmetterling in Freiheit lieber, als viele in Gefangenschaft. Wieder etwas gelernt. Trotzdem viel Freude beim Anschauen der Fotos. PS: Der in der Mitte flog uns in Freiheit zu 🙂

Es ist wieder soweit, wir sind fertig. Alles ist unfassbar anstrengend, die schwüle Hitze kostet jede Menge Kraft und wir sind fertiger als in den Alpen. Wir lassen die geplante Höhle leider aus und fahren direkt ins Hotel. Es wird Zeit für ein richtiges Wärmegewitter! Kommt aber nicht, es regnet nur ein wenig und die Luftfeuchtigkeit steigt weiter.

Wir geben den Roller wieder zurück und stürzen uns auf unseren Blog. Gut gestürzt ist hier leider nur die halbe Miete, denn das Internet ist sooo langsam, dass das Hochladen immer wieder abbricht und uns das ganze sehr viel Zeit kostet. Zum Beantragen unserer Vietnam Visa suche ich nach etlichen Fehlversuchen ein Lokal mit Wifi und wenigen Gästen. Meine Hoffnung: wenige Gäste, stabileres Wifi. Wahrscheinlich habe ich einfach nur Glück, denn auch hier im Restaurant „Aroma“ läuft es nicht flüssig, aber es klappt. Während wir auf die Visa Bewilligung warten, bummeln wir noch durch Kampot.

Nun zwei Tage später ist es da, unser e-Visum für 30 Tage Vietnam. Wir können die Busfahrt und das erste Hotelzimmer buchen. Noch zweimal schlafen, dann geht’s am 23.1.2018 nach Can Tho in den Süden Vietnams, im Mekong-Delta.

Heute, in der Nacht auf den 22.1. hat es endlich mal so richtig geregnet. Das Ergebnis: Straßen unter Wasser, Bäckerei unter Wasser und die Küche des so wunderbaren „Aromas“, wie so viele andere, auch unter Wasser. Deshalb hat James sein Restaurant für die nächsten Tage geschlossen und baut eine Abschottung, sehr zu unserem Bedauern, denn wir wollten wieder bei ihm essen gehen. Dort ist es nicht nur sehr lecker, James ist auch ein sehr herzlicher und hilfsbereiter Mensch.

So haben wir den Regen für uns und die Menschen um uns herum nicht gewünscht. Der Alltag läuft hier weiter und dementsprechend fahren auch weiterhin die meisten mit ihren Mopeds durch den Regen und kommen pitschnass zur Schule und zur Arbeit. Ein paar Stunden später sind die meisten Straßen wieder frei und trocken und die Lufttemperatur wieder auf 29 Grad gestiegen. Rechts von unserem Hotel bleibt dagegen alles unter Wasser und unsere Rezeptionistin erzählt mir, dass dort früher ein See war und seit der Bebauung das Wasser nur selten abfließt.

Der Himmel über Kampot ist weiterhin voller schwarzer Wolken. Es bleibt nass und wir lassen die kleine Abschiedsrunde durch Kampot aus.

So wie manch andere, die aus aller Welt herkamen und nun hier kellnern, ein Restaurant aufmachten oder schlicht ihren Lebensabend verbringen, wollen wir nicht in Kampot bleiben. Wir trafen ein paar von ihnen und sie erzählten uns, wie sie einfach nicht wieder weg wollten und geblieben sind. Uns zieht es weiter, wir möchten gerne Kambodschas Nachbarn kennenlernen – auf nach Vietnam.

Weitere Impressionen von Kampot und unseren Ausflügen findet ihr in der Fotogalerie.

Fotogalerie

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