Weltreise Tagebuch

#98 Relaxen am Skutari See

Nadine

26. August – 02. September 2018

Bleiben wollten wir nur drei Tage, zum Schluss war es dann doch eine Woche. Und das nicht nur weil der Campingplatz unglaublich günstig und überhaupt sehr luxuriös für unsere Verhältnisse ist, sondern auch dank der traumhaften Lage am Skutari See und einer fast ungewohnt vorhandenen Mückendichte – nämlich fast gar keiner! Zeit um zu texten, Tischtennis zu spielen und paddeln zu gehen.

Unser Campingplatz in Albanien am Skutari See ist eine echte Perle. Super günstig (für uns beide nur 15€/Nacht zusammen), super Wlan, ein großer Stellplatz, sehr nette Mitarbeiter, saubere Sanitäranlagen, zusätzliche Freizeiteinrichtungen wie eine Tischtennisplatte, ein Spielplatz, ein Volleyballfeld und die Möglichkeit Boote auszuleihen. Und on top gibt es auch noch ein Restaurant mit aufgeweckten Kellnern und günstigem, italienisch orientiertem Essen. Einen Supermarkt gibt es nicht in der Nähe, so dass auch wir uns die ein oder andere Pizza, Risotti (oder Risottos?) und leckere Knobi-Tomaten Bruschettas gönnen. Nach all den genannten Vorzügen wundern wir uns dann auch nicht mehr, dass die Gäste des Campingplatzes zu 80% aus Deutschland kommen, wovon noch mal 75% mit der Familie da sind 😉

Campingplatz direkt am See – sogar mit Bademeisterturm

Südseefeeling kombiniert mit Gewitterfront

Skutari See auf albanischer Seite

Startklar

Da wir früher als gedacht in Albanien eingereist sind, müssen wir uns erst mal ein bisschen über das Land schlau machen und eine Route planen. Sowas braucht immer mehr Zeit als gedacht und so teilen wir wieder unsere Arbeit auf. Diesmal darf Carsten die Recherche übernehmen und ich kümmere mich wieder um die Bearbeitung, Sortierung und Sicherung der Fotos. Und getextet wird von uns beiden 😉 Praktischerweise ist der Stromanschluss nicht weit weg und so kann ich im minimalistischsten Büro der Welt – in unserem Auto – Fotos bearbeiten. Da wir genug Möglichkeiten zum Abdunkeln der Fensterscheiben haben, kommt auch kein störendes Streulicht oder Ähnliches herein – und der Laptop wird nicht noch zusätzlich von der Sonne gegrillt 😉

Cooler Stellplatz – heute: Waschtag

Unsere Schlaf-, Wohn- und Bürohöhle 🙂

Neben netten und oft langen Unterhaltungen mit unseren Zeltnachbarn, wird auch das Tischtennisspielen nicht nur zu einer Zeitzerstreuung sondern zu einem echten Vergnügen und Carsten packt immer wieder Tricks aus längst vergangen Tagen aus 😛 Wie gut, dass wir vor dem Europa Roadtrip noch Schläger und Ball gekauft haben. Wir sind hier jeden Tag ein bis zwei Stunden um die Platte gewirbelt. Wer hätte gedacht, dass Ping Pong so viel Spaß machen könnte?

Da wir nicht so die großen Wasserratten sind, haben wir uns dafür eins der mit Spinnnetzen eingewebten Tretboote geschnappt und sind auf dem Skutari See herumgeschippert. Zeitig am Morgen ballert auch die Sonne noch nicht so stark und vorallem ist die Luft jetzt deutlich klarer und weniger dunstig als zur Mittagszeit 🙂

Tretbootfahren am Morgen

Knoten lösen

Gemütliches cruisen

Der Skutari See ist ein Überwinterungsplatz für viele Vögel

Tief ist der See nicht. Im Mittel gerade mal 7m.

Auf dem Campingplatz ist jeden Tag ein großes Kommen und Gehen. Überrascht sind wir von den vielen abenteuerlich aussehenden Konstruktionen, die eine Mischung aus Allrad-Offroadauto und Wohnmobil sind. Gepaart mit Geländereifen sehen sie aus, wie frisch aus dem tiefsten Dschungel gekommen. Wow – sind die Straßen hier wirklich so schlecht? Bisher sind wir mit unserem Kombi überall gut durchgekommen und richtig oft waren wir heilfroh, dass unser Gefährt so schlank ist und auch die schmalen Straßen nutzen kann. Aber bald geht es weiter und dann werden wir es erfahren. Was uns aber schon aufgefallen ist, ist die große Mercedes Dichte in Albanien. Zwar meistens Modelle, die vor 10 – 15 Jahren aus der Farbik gerollt sind, die aber immer noch ein Status Symbol im Land sind. Dementsprechend ist die Fahrweise in der Regel recht entspannt. Trotzdem gibt es auch hier ein paar Machos, die trotz Gegenverkehr noch eben schnell überholen müssen. Aber alles nicht so wild wie die lebensverachtende Fahrweise mancher Montenegriner. Die toppen bisher alles…

Wir dürfen endlich mal wieder zur Dämmerung und auch danach im Freien bleiben, denn überraschenderweise gibt es hier am See kaum Mücken. Der ein oder andere Stich ist zwar mal dabei, aber kein Vergleich zu den gefühlt tausend Stichen, die wir seit der Europa Reise einsammeln durften. Und die uns wirklich gefoltert haben (nein, wir übertreiben nicht)! So können wir die wunderschönen Sonnenuntergänge unter einem der Südseeschirme bewundern. Herrlich!

Unser nächster Ausflug geht mit dem Auto über den Koman Stausee. Ja richtig. Über. Mit der Autofähre geht es drei Stunden lang über den tief eingeschnittenen See bis hoch in den Norden, wo wir im Valbona Tal wieder Bergluft schnuppern wollen. Zuvor gibt es aber noch einen Beitrag über einen Halbtagesausflug, den wir während unserer Zeit am Skutari See zur Burg von Shkodër unternommen haben.

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