Weltreise Tagebuch

#55 Street Art Schnitzeljagd in George Town

Carsten

02. April 2018

Street Art in allen möglichen Varianten. Klein, groß, schwarz/weiss, bunt, interaktiv, kritisch, spaßig, was immer du willst und das in einer der multikulturellsten Städte überhaupt. Das wird nicht nur spannend, sondern bei den angesagten Temperaturen richtig heiss 😉

George Town wurde 1786 von englischen Kolonialherren gegründet und die Altstadt aufgrund ihrer schützenwerten kulturellen Vielfalt 2008 zum Weltkulturerbe ernannt. Die Altstadt, die neben dem Kolonialstil vorwiegend vom chinesischen Baustil geprägt ist, beherbergt immer noch in den meisten Häusern Handwerksbetriebe und Restaurants. Außerdem gibt es indische Tempel, christliche Kirchen, chinesische Pagoden, Moscheen und vieles mehr. Hier leben viele unterschiedliche Kulturen und Religionen friedlich nebeneinander. So wie wir es uns überall wünschen. Das alles macht uns neugierig und vielleicht hilft der Schutz der Altstadt diese Nachbarschaft zu erhalten.

Little India

Chinatown

Wir sind aber auch noch aus einem weiteren Grund hier. Street Art. George Town ist auch bekannt für diese Art von teilweise gesellschaftskritischer Kunst. In der Altstadt ist sie oft anzutreffen und wird manchmal von Hausbesitzern, mehr noch von Geschäftstreibenden wie Gastronomen im eigenen Interesse gefördert.

Natürlich gibt es auch noch jede Menge sogenannter „Museen“ die vor allem dem Zeitvertreib und der Unterhaltung von Familien mit Kindern dienen. Diese sind relativ teuer und ein Blick in die TripAdvisor-Bewertungen kann sehr aufschlussreich sein ob es dir taugt 😉

In der „Dark Manson“ gibt es 3D Malereien in unterschiedlichen Lichtvarianten. Du kannst dich ins Bild stellen und so tun als ob 😉 Hier ist unser Hightlight, der Rest ist arg kitschig und eher für kleine Kinder. Für die Lichteffekte taugt eine Smartphonekamera mit HDR Modus am besten.

 

Wir haben damit leider Zeit und Geld verplempert und sind so in der Mittagshitze auf der Suche nach einigen versteckten Street Art Motiven nicht weit gekommen. Zwei angepriesene vegetarisch/vegane Cafes hatten Ruhetag und ein drittes wird gerade renoviert. Toll! Wir retten uns mit einem geeisten Blueberrysuperfreezeirgendwasgetränk aus einem 7/11 (Supermarktkette in Asien) und kühlen im Schatten wieder etwas ab. Für heute reicht es und mit einem Grab Taxi fahren wir zurück ins Hotelzimmer. Wir legen uns in den erfrischenden Wind der Klimaanlage und bereiten unseren auf morgen verschobenen Street Art Marathon vor und legen uns eine Karte auf Google Maps bereit.

Am nächsten Morgen gehen wir um sieben Uhr los. Eine Zeit, wo das Licht langsam fototauglich wird. Fünf Stunden später brennt nicht nur die Sonne steil von oben auf uns herab, auch unsere Sohlen, der Prozessor und das GPS vom Handy glühen. Der Handy-Akku geht in die Knie und wir haben es geschafft wie bei einer Schnitzeljagd alle auf unserer Karte vermerkten Plätze abzulaufen – und auch noch viele weitere Graffitis zu finden 🙂

Während wir durch eine kleine ärmliche Gasse laufen, fällt mir ein Mann auf, der in einem Seiteneingang sitzt. Ich lächle ihn an und seine Ausstrahlung beeindruckt mich nachhaltig. Wir gehen weiter und nach zwei Minuten gehe ich nochmals zurück und frage ihn ob ich ein Foto von ihm machen dürfe. Er freut sich und strahlt mich an. Und ich freue mich, dass ich den Mut hatte diesen mir fremden Menschen um ein Foto zu bitten.

Wir haben außerdem noch ein weiteres Weltkulturerbe besucht. Die Jettys – sogenannte Pfahlbautendörfer, die um 1850 von Chinesen gebaut wurden. Auf dem längsten der ingesamt sechs Dörfer, dem sogenannten „Chew Jetty“ gibt es heute noch 75 Wohneinheiten und zudem viele Souvenirläden für die vielen Touristen. Mit im Angebot sind schöne Aussichten, Einblicke in die Lebensweise und abschnittsweise ein Gestank, der einen die Luft anhalten lässt. Obwohl wir Malaysia sauber und modern erleben ist die mangelhafte Kanalisation in einigen Bereichen doch noch ein Problem. Die Bewohner der Jettys möchten einen kleinen Teil Privatsphäre erhalten und kennzeichnen ihre Hütten mit „No picture“ Schildern. Dem kommen wir gerne nach, obwohl wir es schade finden den Anblick der traditionellen Wohnhütten nicht teilen zu können.

Chew Jetty

Vorne Pfahlbauten, hinten Hochhäuser. Krasserer Kontrast geht kaum.

Chew Jetty – Souvenirläden

Man beachte: die Häuser stehen auf mit Beton gefüllten Plastikeimern.

Uns hat diese Challenge viel Freude bereitet und dir wünschen wir nun viel Spaß mit unserer Galerie „Street Art in Georg Town“ und gleich darunter findest du unsere „Fotogalerie Georgetown“ mit weiteren Eindrücken aus der multi-kulti Stadt.

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