Weltreise Tagebuch

#178 Auf den Spuren von Game of Thrones in Spanien

Nadine

15. & 17. Mai 2019

Der Zufall will es, dass wir an der nordspanischen Küste zwei Drehorte der beliebten Serie „Game of Thrones“ ansteuern können. Sie passen gut zu unserer Route zurück nach Deutschland und sehen auf den Bildern bei Google Maps schon mal sehr vielversprechend aus. Sie stehen ganz im Zeichen von Daenerys, der Mutter der Drachen, und hören auf die unaussprechlichen Namen Gaztelugatxe und Playa de Itzurun.

Gaztelugatxe

Gaztelugatxe ist eine winzige Insel im Golf von Biskaya und liegt gute 50 Autominuten nordöstlich von Bilbao entfernt. Eine spektakuläre gut 200m lange Steinbrücke verbindet die Insel mit dem Festland. Oben auf der Spitze des knapp 50m hohen Hügels thront das ehemalige Kloster San Juan de Gaztelugatxe. Eine in den Fels gehauene Treppe mit 237 Stufen schlängelt sich bis nach oben. Die gerade einmal 270m lange und 80m breite Felseninsel wird von mehreren unterirdischen Gängen durchzogen und besitzt zahlreiche Höhlen. Und genau hier auf Gaztelugatxe wurden Teile der 7. und 8. Staffel von Game of Thrones gedreht. Gelassen wurde die romantisch-rustikale Brücke. Ersetzt wurde das Kloster – und zwar durch die mächtige Burg Drachenstein. Wahnsinn was digital so möglich ist!

Als wir ankommen, ist schon später Nachmittag. Der höhergelegene große Parkplatz besitzt rund um die Uhr geöffnete Toiletten und ist für uns auch gleichzeitig der perfekte Übernachtungsplatz. Morgen früh wollen wir zeitig nach unten zur Insel laufen um möglichst schönes Sonnenlicht, vorallem aber wenige andere Touristen um uns herum zu haben. Aktuell sind noch einige Besucher unterwegs. Zur Hauptsaison ist wohl so viel los, dass der Zutritt nur mit einem kostenlosen Ticket möglich ist. Zum Glück trifft uns diese Zugangsbeschränkung nicht. Nebensaison hat so viele Vorteile! 🙂

So genießen wir erst mal den Blick von oben und beobachten wie die Sonne sich immer tiefer gen Horizont senkt.

Die kleine Felseninsel Gaztelugatxe

Nur 270m lang und 80m breit….

…aber mit 237 Stufen ausgestattet 😉

Auf unserem kleinen Spaziergang zurück zum Parkplatz sehen wir Rotkehlchen, Blaumeisen und Buchfinken auf den Wiesen und Sträuchern nach Futter suchen. Während die einen ein paar kleine Grashüpfer im Schnabel haben, picken die anderen im Gras nach Körnern und Saaten. Sie sind dabei so eifrig und geschäftig, dass wir sogar ein paar Fotos von ihnen machen können. Dank der Unterstützung unseres fetten 600mm Objektivs gelingen sie sogar ganz gut 🙂 Nur die Dämmerung ist unser Gegner und bald schon ist es zu dunkel für weitere Fotos. Aber vielleicht haben wir morgen noch mal Glück!

Dämmerzeit = Mahlzeit!

Noch ein Körnerbeißer 🙂

Unterwegs mit dem 600mm Objektiv fürs Vogel-Shooting 🙂

Sonnenuntergang vom Parkplatz aus

Am nächsten Morgen nach einer ruhigen Nacht machen wir uns auf den Weg zur Insel. Ein Schild weisst uns den Weg und verrät uns auch, dass man in 20 Minuten unten angekommen ist. Ziemlich steil bergab geht es zunächst durch den baumumsäunten Weg bis sich dieser nach einigen Minuten öffnet und einen tollen Blick auf die Insel freigibt. Wir sehen aus der Ferne wie diverse in neongrün verpackte Bauarbeiter über die Steinbrücke gehen. Wir fragen uns was sie vorhaben und ahnen nichts Gutes. Wie sich dann auch herausstellt ist der Weg auf die Insel hinter der Brücke gesperrt. Anscheinend werden Arbeiten an den Treppen fortgesetzt. Zugang verboten. Wirklich schade. So bleibt uns nur der Blick von der Brücke über das Meer und das Festland. Aber der ist auch sehr schön!

Ein schön angelegter, zum Teil steiler Weg führt zur Insel runter

Einer von vielen Aussichtsplätzen auf Gaztelugatxe

Eine beeindruckende 200m lange Steinbrücke verbindet die Insel mit dem Festland – leider war heute der Weg bis ganz oben gesperrt

Wie schön Steine doch aussehen können 😀

Spannende Steinformationen am Inselufer

Blick von der Steinbrücke zum Festland

Wir machen uns also schon nach kurzer Zeit wieder auf den Rückweg. Auf dem Weg nach oben werden wir dafür aber noch mal sehr positiv überrascht! Unser Glück mit dem Vogel-Shooting am gestrigen Abend findet jetzt tatsächlich eine Fortsetzung. Überall zwitschert es in den Ästen oder auf den Grashalmen und unsere bunten Freunde die Finken und Meisen hüpfen vergnügt von Ast zu Ast. Nicht nur dass es total schön ist ihnen dabei zuzusehen. Nein, wir haben es sogar so nah an sie herangeschafft, dass wieder ein paar tolle Aufnahmen entstanden sind! In nah auf den Fotos sehen sie sogar noch hübscher aus als aus ein paar Metern Abstand.

Ein Buchfink

Und noch einer 🙂

So ein süßes Rotkehlchen 😀

Playa de Itzurun bei Zumaia

Und weil es gerade so gut passt, erzählen wir hier noch von einem weiteren Game of Thrones Ort an der Küste. Zwar waren wir erst zwei Tage später da, aber thematisch macht es Sinn 😉

Der Playa de Itzurun liegt gute 25 Kilometer westlich von der touristisch sehr beliebten Stadt San Sebastián entfernt und gehört zu dem Ort Zumaia. Der Strand selbst liegt etwas versteckt, ist aber ehrlich gesagt nicht besonders ungewöhnlich. Ungewöhnlich sind aber die Flysch Formationen an der Küste. Flysch entsteht durch Sedimentablagerungen unterschiedlicher Materialien über die Jahre von Millionen. Enstanden sind dabei Felsformationen, die lamellenartig über- oder nebeneinander liegen. Je nach tektonischer Hebung. Manche Felsen sehen aus wie die Zacken auf dem Rücken eines Drachen 😉 Und schon haben wir die Überleitung zu Game of Thrones! Denn auch dieser Drehort gehört in der Serie zur Insel Drachenstein. Passt ausgezeichnet.

Ausgeprägte Flysch Formationen

Playa de Itzurun

Es bläst mal wieder ein eisiger Wind an der Küste!

Bei diesen drachenartigen Felsen fühlt man sich wie mitten in Game of Thrones

Definitiv toll anzuschauen! Und wir waren an dem Tag die einzigen Besucher am Strand. Lag vielleicht auch am Wetter. Der Wind blies mal wieder sehr stark und wir hatten beide zwei Jacken übereinander an 😛

Zwischen diesen beiden Küstenorten verbrachten wir aber noch einen Tag in Klein-Namibia. Klein-Namibia nennen wir die spektakuläre Halbwüste „Bardenas Reales“, die ziemlich mittig zwischen Bilbao und Saragossa liegt. Die Landschaft hat uns extrem an Namibia erinnert und wir hätten nie vermutet, dass es so einen Landstrich auch in Europa geben könnte. Mehr dazu erzählen wir im nächsten Beitrag! Es gibt wieder tolle Bilder 🙂

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