Weltreise Tagebuch

#65 Entspannte Tage in Ella

Carsten

25. – 26. Mai 2018

Zwei verregnete Tage in Ella sollten doch eine gute Basis für eine entspannte Zeit sein. Doch wenn es schon regnet können wir wenigstens einen Kochkurs machen und zwischen den Regenschauern mal eben zur Nine Arch Bridge gehen. Danach wird aber sicher gechillt, versprochen.

Ein neuer Tag erwacht und es ist wieder ein schöner Morgen ohne den angekündigten Regen. Da können wir uns doch ein wenig in Ella umschauen, und netterweise nimmt uns unser Vermieter mit seinem Tuktuk mit ins Zentrum. Das erspart uns eine gute halbe Stunde Fußweg und nebenbei erhalten wir noch einen Tipp für einen Kochkurs. Prima, wenn alles wie geschmiert läuft. Nach einer kleinen Abkürzung, natürlich über die Gleise, können wir auch gleich unseren Curry-Kochkurs für heute Mittag festmachen.

Wir machen es wie die Einheimischen – und nutzen die Gleise als Gehweg

Zentrum von Ella

Einer von den tausenden Bussen Sri Lankas

Verrückt wo es manchmal Wifi gibt 😉

Wir bummeln durch den Ort und finden ihn nicht gerade ansprechend. War da nicht noch die Nine Arch Bridge in der Nähe? Na klar, da können wir noch schnell hin, ist ja laut Karte nicht soo weit. Es fängt leicht an zu regnen, aber wir machen uns trotzdem auf den Weg. Bergauf und bergab geht es wieder durchs hohe Gras und durch einen Wald bis wir nach einer halben Stunde die Brücke erreichen. Es hat aufgehört zu regnen und die Sonne kommt wieder ein wenig heraus. Leider kommt gerade kein Zug fürs Foto, sodass wir uns zuglos wieder auf den Rückweg machen, unser Kochkurs beginnt bald.

Auf dem Weg zur Eisenbahnbrücke

Die Brücke ist wunderschön zwischen grünen Hügeln eingebettet

9 Arch Brücke – zu Kolonialzeiten im Jahre 1921 zu Ende gebaut

Geht ganz schön tief runter – 24m hoch soll die Brücke sein

Pünktlich und nahezu trocken erreichen wir die offene Küche und unsere Mitköche aus England sind auch gleich da. Unsere Meisterköchin erklärt alles auf Englisch und lässt jeden schnibbeln, rühren, kneten und bruzzeln. Im Hintergrund helfen noch zwei weitere Frauen damit wir uns voll und ganz aufs Kochen und die Zubereitung konzentrieren können. Wir raspeln Kokosnüsse um frische Kokosmilch herzustellen, kneten Teig für die Rottis (Teigfladen) und bekommen einen Einblick in die verschiedenen Gewürze diverser Currys.

Nebenbei schlage ich mir meinen Schädel an einem Türrahmen ein und gehe kurz zu Boden. Unsere Meisterköchin geht sofort in den Garten und rupft ein paar Kräuter aus, die direkt im Mörser zu einem Brei verarbeitet werden und dann auf meinem Kopf landen. Das bekämen ihre Kinder bei Beulen auch immer. Und wie es nicht anders zu erwarten ist, die Beule wird wieder kleiner 😉 Leider bleibt der Brummschädel…

o: Rote Beete schnibbeln für das rote Beete Curry
u: Auberginen Curry aus frittierten Auberginen

o: Nadine vermischt das rote Beete Curry
u: Auberginen werden im heißen Öl frittiert

Zwei Stunden später haben wir sieben verschiedene Currys gekocht und zwei Teige ausgebacken. Das Ergebnis kann sich nicht nur sehen lassen, es duftet auch köstlich und nun geht es ans große Schlemmen. Jeder von uns hat seine Favoriten und alle geben ihr Bestes um die Teller leer zu essen. Keine Chance, es ist einfach viel zu viel und auch wenn es noch so lecker ist, mehr geht einfach nicht in unsere Mägen. Nach dem Abräumen sehen wir, wie die Reste von unseren Tellern auf Schüsseln verteilt werden und wohl eine zweite Chance bekommen. Schön das nichts unnötig weggeworfen wird 😉

Die Köchin verteilt großzügige Portionen!

7 Currys, ein Kokossambal, ein Kräutersambal, ein Pappadam und ein Kokosrotti

So kann man sich auch die Hände waschen 😉

Unser Weg zurück zur Unterkunft führt uns wieder an Teeplantagen vorbei. Den Engländern aus Kolonialzeiten ist es zu verdanken, dass der Schwarze Tee aus Sri Lanka ein Exortschlager wurde. Das Hochland hat ein angenehmes Klima und wirkt nach den vielen heißen Tagen sehr erfrischend. Trotzdem kann man hier mit kurzer Hose rumlaufen ohne zu Frieren. Kalt kann es aber trotzdem werden. Unser Vermieter erinnert sich an ein Jahr, wo es in höherer Lage sogar mal schneite. Aber der Schnee blieb natürlich nicht liegen. Am Wegesrand grast eine neugierige Kuh (leider angeleint) gleich daneben liegt eine Hündin mit ihrem kleinen Welpen. Die allgegenwärtigen Streifenhörnchen wuseln natürlich auch überall herum. Nebendran stehen Jackfruchtbäume voller Früchte und bunte Blumen umschwärmt von Schmetterlingen. So bummeln wir mehr abgelenkt als zielstrebig zu unserer Unterkunft 🙂

Als wir an unserer Unterkunft ankommen haben wir beide Blut an unseren Füssen. Ein Schuh von Carsten ist zur Hälfte vollgesogen. Boah was ist denn hier los? Wir haben keinerlei Schmerzen und trotzdem reichlich Blut an unserer Kleidung und an den Füßen? Nachdem wir das Blut abgewaschen haben ist alles klar. Blutegel! Wir haben uns wohl beide beim Wandern zur Nine Arche Bridge Blutegel eingefangen, die außer etwas Schleim vor allem sehr kleine weiterblutende Bisswunden hinterlassen haben.
Dank deren Blutverdünner lässt sich das Blut problemlos aus unserer Kleidung herauswaschen, wenigstens ein Vorteil 😉

Den Rest des späten Nachmittags sortiert Nadine Fotos und ich pflege meinen Brummschädel. Am Abend erwartet uns nur noch eine kleine Portion Daal mit Reis, denn nach unserer Kochkursvöllerei passt einfach nichts mehr rein 😉

Unsere Unterkunft das Marvellous Inn

Blick vom Balkon auf den kleinen Ravana Wasserfall

Was für ein genialer Blick von unserem Zimmer!

Nun aber – der nächste Tag wird nun definitiv ein ruhiger Tag sonst streikt mein Kopf und Rücken 🙂 Wir frühstücken äußerst lecker traditionell (Hoppers=Reisnudeln mit Dhaal und Kokos-Chili-Sambal) und geniessen den Ausblick von unserer Terrasse. Fliegende Pfauen, ja fliegende Pfauen (!) landen direkt auf der Wiese vor unserem Haus. Natürlich gibt es auch noch weitere gelbe, grüne und blaue Vögel. Auch Tauben kommen uns immer wieder besuchen. Es ist herrlich hier zu verweilen.

Beim Frühstücken einen wilden Pfau beobachten zu können ist schon genial!

Ein Mungo – rotbraunes Raubtier auf Beutejagd

Perlhalstaube im Anflug

Sri Lanka begeistert uns mit seiner Tiervielfalt

Gegen Mittag kommt unser Hunger zurück und weil unsere weltbesten Gastgeber ausnahmsweise nicht zu Hause sind, müssen wir doch ein paar Schritte machen, sonst hätten wir uns sehr gerne wieder dem hauseigenen Curry hingegeben. Also geht es rauf auf’s Bahngleis und ein paar Meter nach links kommt auch schon eine kleine Einkehr. Samosas mit Gemüsefüllung sind immer wieder eine gute Wahl und hier sogar eine sehr gute.

Wen stört schon, dass das Gleis zugewachsen ist?

Diesen Zug auf jeden Fall nicht…

Und die Katze freut sich über etwas Sichtschutz 🙂

Ohne Umwege geht es zurück auf unsere Terrasse und von dort sehen wir bei einer Tasse Tee sogar noch einen Mungo. Was geht es uns gut 🙂
Letztlich müssen wir doch mal unsere Augen von der ganzen Tierwelt lassen um unsere Weiterreise weiter vorzubereiten und noch etwas am Blog zu arbeiten. Ist halt doch keine Pauschalreise 😉

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