Weltreise Tagebuch

#124 Nach Bratislava ist Schluss?

Carsten

13. Oktober – 8. November 2018

Bratislava und einmal durch halb Deutschland. Unsere Rückreise beginnt spontan und hat einige Überraschungen bereit – letztlich auch für uns. Das Ende unserer Reise und unsere Rückkehr im Schnelldurchlauf.

Zurück von der Hohen Tatra heißt es für uns Sachen packen, denn es geht für uns weiter und zwar in Richtung Deutschland. Ja richtig, unsere Reise neigt sich dem Ende. Die kommende Kaltfront gepaart mit unseren Sommerreifen läßt uns leider schon früher als gewünscht die Rückreise antreten. Bratislava und Wien liegen zwar noch auf unserer Route und eine Nacht hätten wir auch noch Zeit, aber die kurzfristigen Übernachtungspreise am Wochenende sind nicht nach unserem Geschmack. Wir entscheiden uns für eine Stippvisite in Bratislava und verschieben Wien auf später. Wien läuft uns ja nicht weg 😉

Wir rollen gemütlich über die Autobahn von Ost nach West durch die Slowakei und geniessen die Ausblicke auf die Berge, Felder und Burgen. Nach vier Stunden erreichen wir Bratislava und parken am Südufer der Donau mit schönem Blick auf die Altstadt. Zu Fuss geht es erstmal über die Alte Brücke die am 17.5.2016 eröffnet wurde 😉 (Link zur Geschichte der Brücke)

Die nur für Fußgänger, Radfahrer und Straßenbahn zugängliche Brücke bietet auch gleich einen schönen Blick auf die „Neue“ Brücke von 1972 mit ihrem Ufo-Restaurant. Diese besondere Schrägseilbrücke (wie auch in Podgorica) ist das Wahrzeichen Bratislavas geworden.

Die „Alte“ Brücke ist in grün gehalten – passend zur Fortbewegung 🙂

Die „Neue“ Brücke überspannt die Donau und rechts ist die Burg von Bratislava.

Wir wollen uns heute nur ein wenig durch die Altstadt treiben lassen und gehen weiter in Richtung Hauptplatz, wo auch gleich das älteste Gebäude der Stadt steht, das Rathaus aus dem 14./15. Jahrhundert. Nebenbei fährt eine Manner-Waffel-Tram vorüber und reichlich Touristengruppen folgen ihren Guides. Es ist recht trubelig und die zahlreichen Palais‘ und Bürgerhäuser bieten im Erdgeschoss Cafés, Bars und Restaurants zum Einkehren.

Auffallend sind wie so oft in vom Tourismus vereinnahmten Altstädten die hohe Dichte von Kneipen. Dementsprechend sind natürlich auch die Jungesellengruppen nicht weit weg. Seit dem Ryanair Bratislava zu Spottpreisen direkt anfliegt, ist eine deutliche Zunahme der Kurz-Suff-Reisen und unter den Einwohnern eine deutliche Abneigung gegen die Alkoholexzesse und dem verbundenen Vandalismus zu verzeichnen. Auch heute begegnen wir einer Gruppe grölender Männer, die es sich auf der Terrasse eines Cafés „oben ohne“ gemütlich gemacht hat.

Slowakisches Nationaltheater

Altes Rathaus aus dem 14./15. Jahrhundert

Ja, sind wir denn in Österreich? Nicht ganz, aber fast 😉

Noch ist der Platz leer, noch 😉

Abgesehen davon gibt es reichlich schön renovierter Gebäude und Straßenmusiker. Jede Menge Andenkenlädchen mit Kühlschrankmagneten 😉 und Restaurants mit original bratislavisch/slowakischer Küche runden das ganze ab. Klingt jetzt irgendwie negativ? Stimmt und vermutlich auch nicht ganz fair, denn irgendwie schaut es auch ganz nett aus und mit der passenden Erwartung bestimmt auch lohnenswert. Wir möchten nur leider weder Nippes einkaufen noch kiloweise Fleisch essen und zum Kaffee oder Bier trinken brauchen wir hier auch nicht stoppen. Es gibt noch ein paar ganz nette Skulpturen, die nur leider von weiteren posierenden Grüppchen belagert werden. Deshalb hier der Link zu Google Bilder 🙂

Hauptplatz mit Maximilianbrunnen

Stadtrundfahrt gefällig?

Michaela-Tor-Turm

Spielkasino, Nationalhelden & Umweltministerium

Ein-Mann-Orchester 🙂

Nun bekommen auch wir Hunger und besuchen eines der veganen Restaurants etwas abseits der Altstadt um leckere Torten und Burger zu essen. Da wir heute irgendwie etwas unmotiviert sind, essen wir gleich drauf los und deshalb gibt es auch nur ein Foto vom spannenden Wandgemälde 😉 Auf dem Weg zurück zum Wagen sehen wir dann noch ein wirklich tolles Graffiti und denken: Bratislava braucht vielleicht einfach etwas mehr Zeit und Vorbereitung und selbst wenn sie mit den Highlight Städten nicht mithalten kann, bietet sie doch sicher auch einiges an Sehenswürdigkeiten. Und wem das nicht reicht, dem bietet sich noch eine der vielen aufs deutschsprachige Klientel spezialisierten Kliniken an, die sowohl für Zahn-, als auch für Schönheits-Ops reichlich Werbung machen. Gute Qualität und im Vergleich günstige Preise sollen auch hier eine medizinische Tourismusbranche etabliert haben. Wir haben es nicht getestet 😉

„Renovate me!“

Anlehnung an das Abendmahl? 🙂

Streetart at its best 🙂

So fahren nun weiter über die slowakisch/österreichische Grenze an Wien vorbei bis zu einem kleinen privaten Wohnmobil-Stellplatz in der Nähe von Amstetten. Wir kommen erst in der Dunkelheit an und werden trotzdem freundlich begrüßt und können problemlos bleiben. Erstaunlicherweise werden nur Spenden angenommen und es wird kein fester Betrag gefordert obwohl eine Dusche, Toilette und sogar Strom angeboten werden. Tolle Sache 🙂

Tags drauf folgt unsere Einreise nach Deutschland und unser erster Besuch bei Freunden in Türkheim. Wir werden trotz überfallartiger Ankunft bekocht und betüdelt und haben einen tollen Abend. Schade, dass solche Abende ein Ende finden müssen. Am nächsten Morgen geht es weiter nach Oberstdorf zum Reifen wechseln. Nadine sitzt erfolgreich am Rechner während mir beim letzten Rad eine Radschraube abreisst. Toll! Ab zur nächsten Werkstatt Gewinde aufbohren lassen. Glücklicherweise bekommen wir den Wagen heute noch wieder, auch wenn es ein paar Stunden dauert. So ist zumindest unsere Übernachtung im Wagen gesichert. Im Stillachtal verbringen wir zwei Nächte und treffen uns mit Freunden und verräumen nochmals unseren übrig gebliebenen Hausstand. Wir sind noch nicht sicher, wo wir wieder sesshaft werden wollen.

Mit Winterreifen geht es weiter zu Freunden & Familie quer durch Deutschland und zu Tamron, unser fast neues Zoom-Objektiv reparieren lassen. Die Zeit vergeht mit guten Freunden sehr sehr schnell und wir können wiedermal nicht jedem soviel Zeit schenken wie wir möchten. Auf dem Rückweg in unsere alte Heimat gehen wir noch einen neuen Erdenbürger – herzlich willkommen!- und seine Eltern besuchen und auch bei Nadines Eltern fahren wir vorbei.
Dann wartet noch der Zahnarzt, Hautarzt und die Steuerberatung auf uns, also weiter gehts. Wieder in Türkheim zu Gast gibt es noch so viel zu besprechen und zu entscheiden.

An dieser Stelle nochmals tausend Dank an euch alle für eure herzliche Gastfreundschaft und die Zeit die Ihr uns geschenkt habt. Ob neue oder alte Freundschaften, die Zeit mit Euch bereichert unser Leben ungemein. Danke, dass es Euch gibt 🙂

Allerdings gibt es noch weitere faszinierende Orte auf dieser schönen Welt, die wir beide noch besuchen möchten. Deshalb geht es für uns nun zum Planen und Recherchieren nach Italien. Update folgt 🙂

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