Weltreise Tagebuch

#39 Halong Bucht – zwei Tage auf den Spuren der Drachen

Nadine & Carsten

14. – 15. Februar 2018

Halong Bucht, oder besser gesagt, Bai Tu Long Bucht, die Nachbarin der legendären Landschaft wird für zwei Tage unser Zuhause sein. Auf der Dragon Legend dürfen wir übernachten, zwischen Karstinseln schippern und eine Höhle besuchen. Das Beste jedoch sind die Ausblicke auf eine atemberaubende Natur.

Die Halong Bucht, bekannt aus vielen Reiseberichten und für die meisten Cineasten aus dem James Bond Film „Der goldene Colt“. Diese sagenumwobene Landschaft aus türkis-blauem Meer und ungefähr eintausendneunhundertsechsundachtzig kleinen steil emporragenden grünen Inseln, entstanden durch einen großen Drachen. Einer Legende nach (und davon gibt es viele), zerfurchte ein großer Drache die Landschaft auf dem Weg ins Süd-Chinesische Meer und überflutete sie anschließend beim Eintauchen. Nenn mir einen Geologen, der mir eine plausiblere Entstehungsgeschichte erzählen kann, die genauso schön klingt. 😉

Der Wetterbericht gibt uns ein kurzes Zeitfenster mit Sonnenschein vor und so haben wir die letzte Tour gebucht, die noch vor dem großen Tet-Fest stattfindet, passend zum Valentinstag am 14.2. 🙂 Wir warten im Hotel auf unsere Abholung und sind gespannt, ob sich unsere Investition lohnt. Erstens gab es schon viele Unglücke mit alten unsicheren Booten und zweitens soll es in der Halong Bucht sehr voll und drittens recht verdreckt sein. Wir haben den Anbieter Indochina Junk mit neuen Booten und sehr guter Sicherheitsausstattung gewählt, der zudem die Nachbarbucht Bai Tu Long anfährt, die wenig befahren ist und diese vom Veranstalter selbst durch ein Umweltschutzprogramm vom angeschwemmten Müll befreit wird. Nadine hat da im Vorfeld sehr gute Recherchearbeit geleistet, aber nun wird sich zeigen ob die Realität mithalten kann.

Luxus-Bus

Innenraum is schon ganz lässig 🙂

Der Luxus-Van fährt vor und wir steigen in einen umgebauten Ford Transit mit bequemen Sesseln, Wifi und überraschend viel Platz – wir haben den Van für uns ganz allein. Die Fahrt zum Süd-Chinesischen Meer dauert vier Stunden und wird nur durch eine Toilettenpause unterbrochen. Am Hafen treffen sich die Gäste verschiedenster Veranstalter und an den Transferbussen bzw. Empfangsgebäuden sind schon deutliche Unterschiede zu erkennen. Wir haben es sehr luxuriös 🙂 Es warten immer freundliche englischsprachige Mitarbeiter auf uns, die für den geordneten Ablauf sorgen. Kenny, unser Chef-Tourguide bringt unsere Gruppe zum kleinen Transferboot, mit dem wir dann unser eigentliches Schiff ansteuern.

Dragon Legend

Unser Zuhause für die nächste Nacht

Die Dragon Legend fällt schon im Hafen angenehm auf, ist erst drei Jahre alt und schaut echt schön aus. Carsten ist aufs Angenehmste überrascht als er an Board geht. Mit soviel Luxus hat er auf seiner ersten „Kreuzfahrt“ nicht gerechnet. Nadine sucht eben die Guten aus 😉 Nach einem Willkommensgetränk, der Sicherheitseinweisung und Erläuterung des Tagesablaufs beziehen wir unsere Kabine. Was für ein Luxus, wir freuen uns beide über die große Badewanne für zwei Personen, die großen Fenster, das große Bett und überhaupt 😉

Für jeden Gast stehen Wasserflaschen bereit, die jederzeit kostenlos aufgefüllt werden können. Für uns Wassertrinker ein klasse Service und ein kleiner Beitrag zur Vermeidung von unnötigem Plastikmüll.

Leider hält das Wetter nicht, was der Bericht versprochen hat, die Sonne lässt sich nicht blicken. Dafür gibt es einen leichten Nebel und immer wieder wechselnde Sicht auf die atemberaubende Landschaft.

Wie auf einem Schiff dieser Klasse üblich, gibt es den ganzen Tag etwas zu Essen. In unserem Fall nicht nur extrem viel, sondern auch sehr lecker. Anfangs denken wir noch „super, wir können zwischen den vielen Gängen wählen!“ Aber es gibt nichts zu wählen, denn es wird einfach alles von der Karte serviert. Am heutigen Nachmittag gibt es für uns noch die Möglichkeit in einer Gruppe geführt paddeln zu gehen oder mit einem kleinen Boot zwischen kleinere Inseln durch geschippert zu werden. Wir entscheiden uns Carstens Rücken zu Liebe für die entspannte Variante. Außerdem können wir da besser fotografieren als auf dem wackeligen Kajak 🙂

Obwohl sich die Sonne nicht wirklich blicken lässt, haben wir sensationelle Ausblicke und geniessen jeden Moment. Wir können uns gar nicht satt sehen und machen reichlich Fotos. Leider ist die Weite und Vielseitigkeit der Inseln kaum einzufangen. Das menschliche Auge sieht einfach noch mehr. Vor allem dreidimensional 😉 Auch als wir auf der Dragon Legend zurückgekehrt sind gehen wir immer wieder von Deck zu Deck, von vorn nach hinten um auch ja keine Perspektive zu versäumen. Plötzlich kommt die Sonne doch noch ein Stück weit durch die Wolken. Wir werden einige Momente lang von wechselnden Sonnenstrahlen verwöhnt.

Schnell wird es dunkel und die Zeit bis zum Abendessen nutzen wir für ein heißes Wannenbad mit Blick aufs Meer, die Lichter weiterer entfernter Schiffe und ein kurzes Nickerchen. Was für ein Luxus!

Beim Abendessen kommen wir mit unseren Tischnachbarn ins Gespräch. Wir tauschen uns über verschiedene Länder und unsere Pläne aus. So vergeht der Abend sehr kurzweilig und weil wir alle recht müde sind, geht es früh ins Bett. Morgen um 6.15 Uhr gibt es es schließlich schon eine Thai Chi Einheit auf dem Oberdeck. Zum Mitmachen oder auch zum Zuschauen.

Mit Frischluft versorgt geht es zum großen Frühstücksbuffet und anschließend noch auf eine kleine Insel, auf der wir eine Höhle besuchen. Für uns nix Besonderes nach dem Besuch der Paradise Cave. Trotzdem nett 😉

Leider müssen wir schon unsere schöne Kabine räumen, denn bald geht es an Land und unser Ausflug geht zu Ende. Wir haben schnell gepackt und nutzen noch jeden Moment an Board um die tollen Ausblicke zu geniessen. Während wir in den Hafen einfahren, gibt es nochmals ein Büffet, damit niemand hungrig von Board geht. Nach dem Übersetzen ans Festland gibt es noch reichlich Verabschiedungen und die Passagiere werden wieder auf die Luxus-Vans verteilt. Auf uns wartet nun noch die vierstündige Busfahrt nach Hanoi, die diesmal in einem vollbesetzten Van stattfindet. Wir haben alle Platz genug und so werden wir bequem bis zu unserem Hotel gebracht.

Fazit: Es hat sich gelohnt! Nebel oder Sonne ist nicht egal, aber in beiden Fällen super schön. Außer im September soll es wohl immer eher neblig sein und solange es nicht regnet ist alles gut. Muss es nun so eine Luxus-Tour sein, mit allem Zip und Zap? Sagen wir mal so, muß nicht, kann aber und wenn du diese grandiose Landschaft mehr als nur kurz beschnuppern möchtest (Tagesausflüge ab Hanoi mit zwei bis drei Stunden Bootsfahrt, sind ab 20€ zu bekommen), ist eine Übernachtung an Board Pflicht. Auch mit Übernachtung gibt es große Preisunterschiede und wir haben uns mit 195€ p.P. im oberen Mittelfeld bewegt. Dafür gab es ein sicheres Boot, einen Top Guide und von Anfang bis Ende kompetentes englischsprachiges Personal. Sahnehäubchen war die hammer Kabine und das sehr leckere Essen. Durch die gute Organisation hatten wir zwei Tage ein rundum Sorglospaket. Es tut wirklich gut sich um nichts kümmern zu müssen und sich jederzeit gut aufgehoben zu fühlen. Das Umweltengagement von Indochina Junk gibt nicht nur einen Einblick in die Massentourismusproblematik, sondern bietet auch eine Lösung für einen verantwortungsvollen Umgang mit diesem Paradies. Auch deshalb ist es eine gute Investition gewesen!

Fotogalerie
Menü